Kunst aus Ehrfurcht vor der Schöpfung
Der 1948 in Isny (Allgäu) geborene Maler und Buchillustrator war von 1969-1972 Meisterschüler bei Professor Rudolf Hausner an der Akademie der bildenden Künste Wien und setzte fortan seine Visionen und Philosophie mit großem Einsatz und nicht weniger Erfolg in die Tat um.
Die visionären Bilder und Illustrationen ziehen den Betrachter unweigerlich in ihren Bann, so dass man sich wünscht, die Welt durch die Augen von Friedrich Hechelmann sehen zu können.
„Über Jahrtausende war die Betrachtung der Natur das große Thema der Malerei. Dass wir dieses Thema heute als niedlich abtun, zeigt unsere Arroganz und Selbstüberheblichkeit, unsere Naturentfremdung“, sagt Friedrich Hechelmann und malt mit seiner ganzen Kraft gegen diese Entwicklung an. Denn seine Kunst lebt aus der Ehrfurcht vor der Schöpfung. „Die Natur braucht uns nicht, aber wir sie. Deshalb soll sie auch heute noch Thema der Kunst bleiben“, argumentiert der Maler und Ausnahmekünstler.
In der Kunsthalle Schloss Isny im Allgäu hat Hechelmann den idealen Raum für die Präsentation seiner fantastischen Werke geschaffen.
Der Buchillustrator
Schon in seiner Zeit an der Wiener Akademie faszinierten Friedrich Hechelmann Malerei und Illustration gleichermaßen. So sind die Grenzen zwischen der großformatigen Tafelmalerei und den kleinformatigen Illustrationen meist fließend. In traumhaften Inszenierungen fantasievoller Landschaftsräume bevölkern allerlei wunderliche, skurril-witzige Fantasie- und Fabelwesen die Szenerie und laden den Betrachter ein, sich ganz der Vision hinzugeben. Eine Einladung, der sich kaum einer entziehen kann und die immer wieder aufs Neue fasziniert und fesselt.
Denn Hechelmann ist einer der großen Geschichtenerzähler unserer Zeit. Seine magische Welt blüht auf aus einem unerschöpflichen Repertoire koloristischer und figurativer Einfälle. Populär wurde er als Illustrator zahlreicher Bücher im In- und Ausland und gehört heute zu den erfolgreichsten Buchillustratoren. Doch wer bei Friedrich Hechelmann ausschließlich an die Visualisierung von Romanen denkt, verkennt die Größe und schöpferische Kraft des Malers, der auf Schloss Isny sein Schaffen auf eine neue Ebene gehoben hat und alle Besucher an seiner Vision teilhaben lässt.
Der Filmemacher
Mit „Hechelmanns Traumtheater“ gelang Friedrich Hechelmann ein poetisches Gesamtkunstwerk: er ersann seine Figuren nicht nur, sondern nähte die Puppen eigenhändig und entwickelte deren Bewegungsmechanismus. Er erfand die Theater-Choreographie, war gleichermaßen Drehbuchautor, Bühnenbildner sowie Regisseur und arbeitete im Fernsehstudio mit derselben Hingabe wie in der Abgeschiedenheit seines Ateliers.
Im Videoraum der Kunsthalle können Sie 20-minütige Filmausschnitte über den Künstler sehen, die neugierig machen, der Vielseitigkeit dieses Künstlers zu begegnen. Lassen Sie sich verzaubern und lernen Sie den Menschen und Kunstschaffenden kennen – denn ein Besuch der Kunsthalle Schloss Isny ist mehr als nur ein Tag im Museum.
In der Mediathek finden Sie weitere Videos, Interviews und Eindrücke über das Schaffen Friedrich Hechelmanns und sein außergewöhnliches Leben für die Kunst.
Das Riesenspielzeug
Diese Ballade nach Adalbert von Chamisso hat Hechelmann in eine poetische Bildsprache verwandelt, indem er eine Symbiose aus Malerei, Musik, Sprache und Naturaufnahmen aus der Vogelperspektive schuf.
Das Gnomenwirtshaus
Wenn Gnome sich abends treffen, herrliches Bier und die köstlichsten Speisen auffahren lassen, passiert es, dass sie zusehends in gar nicht höfische Sitten verfallen… [Nach einer Ballade von Heinrich Seidel]
Ein Weihnachtstraum
Um die Geschichte nach dem Andersen-Märchen „Das Mädchen mit den Schwefelhölzern“ gekonnt in Szene zu setzen, verwendet Hechelmann alle Spielarten modernster Fernsehelektronik.
Hechelmanns Traumtheater
Eine seiner liebenswertesten, selbst erfundenen Figuren ist Justus Suppenstroh. „Schier schwerelos mutet die zarte Traumwelt an. Hinter schmetterlingsleicht vorgeführter Anmut der Bilder steckt hartes filmisches Experimentieren seit Jahren.“ – DIE ZEIT
Ich wollt‘ ich wär‘ ein Vogel
Über ein Jahr hat Gerhard Konzelmann den Künstler bei seiner Arbeit am Traumtheater und in seinem Atelier auf dem Schiedelhof begleitet. Friedrich Hechelmann erzählt von sich selbst, seinem Leben, seinen Ängsten, seinen Freuden und Vorlieben.